Der Einsatz von Solarkraftwerken ist wegweisend und gewinnt auch in der Wetterau zunehmend an Bedeutung. Wir sprachen mit MMR Solar-Gründer und Geschäftsführer Robin Lehmberg über das Ziel, die Energiewende in der Region als lokaler Ansprechpartner voranzubringen.
Die Projektent-wicklungs- und Beratungsgesellschaft MMR Solar ist vornehmlich im Raum Hannover/Celle und in der Wetterau aktiv. Dabei steht neben der Konzeption individueller Energielösungen die Entwicklung von großflächigen Solardach- und Freiflächenanlagen im Fokus. Warum konzentriert man sich gerade auf diese beiden Regionen Deutschlands? „Wir sind praktisch in einer bereits sehr bekannten Solarregion und ergänzend in einer Region mit Potenzial unterwegs“, erklärt Robin Lehmberg. „In Niedersachsen sind die für die Solarnutzung zur Verfügung stehenden Flächen groß und daher besonders geeignet. Bei uns in der Region Wetterau/Vogelsberg ist das anders, das hat bau- und energierechtliche Gründe. Dennoch sind es auch unsere Flächen wert, genutzt zu werden. Die Energiewende kann ausschließlich dezentral gelingen und dazu leisten wir unseren Beitrag.“
Von den Möglichkeiten und der Sinnhaftigkeit der Solarnutzung ist Robin Lehmberg fasziniert.
Gemeinsam mit zwei Gleichgesinnten gründet er daher im Mai 2021 die MMR Projekt GmbH, die im Markt kurz als ‚MMR Solar‘ auftritt. „Mitgründer Michael Papenfuß ist mit weiteren Projektentwicklern im Raum Hannover/Celle tätig. Mit unseren Standorten in der Wetterau sind wir in meinem Wohnort Altenstadt und relativ neu mit Showroom jetzt auch in Ranstadt präsent. Zusammengenommen sind wir acht Kolleginnen und Kollegen und wir werden weiter wachsen.“
MMR Solar tritt als direkter und stets erreichbarer Ansprechpartner zum Thema auf. Robin Lehmberg hierzu: „Wir verstehen uns nicht als Konkurrent der bekannten Energieriesen. Auch deshalb sind wir ausschließlich regional aktiv. Wir wollen unsere betreuten Flächen in maximal einer Stunde Fahrzeit erreichen können. Außerdem sind wir völlig unabhängig. Wir beraten neutral und sind an keine Rahmenverträge gebunden.“
Das Unternehmen plant, entwickelt, baut und betreibt die Anlagen, alles aus einer Hand. Wer genau sind die Kunden von MMR Solar? „Um die klassische Solarausstattung von Ein- und Mehrfamilienhäusern kümmern wir uns nicht, da sind die lokalen Handwerksunternehmen die passenderen Partner“, erklärt der Geschäftsführer. „Wir kommen als Photovoltaik-Spezialisten ins Spiel, wenn es komplex wird, etwa in Verbindung mit Brandschutzkonzepten, Statikfragen oder Dachsanierungen. Unsere Kunden sind Eigentümer ungenutzter Freiflächen und großer Gebäudedächer, so etwa Unternehmen, Landwirte oder auch Kommunen.“
Somit geht es meist um Flächen an Autobahnen und Bahnschienen, in Gewerbe- und Industriegebieten oder um Gebiete in stillgelegten Deponien und Kieswerken. „Diesen Fokus gibt auch der Gesetzgeber vor. Fruchtbare und somit nutzbare Flächen sollen geschützt werden, was ja gerade bei uns in der Region ein großes Thema ist.“ Ein Punkt, den Robin Lehmberg unterstreicht, denn MMR Solar berücksichtigt Umweltfragen auch aus eigener Überzeugung. „Die Böden bei uns hier in der Wetterau gehören zu den besten Böden Deutschlands. Dennoch gibt es auch hier Areale, denen eine dreißigjährige Bewirtschaftungspause guttut. Das ist genau die gesetzlich limitierte Laufzeit unserer Solaranlagen und -parks. Danach bauen wir zurück und das Vertragsverhältnis endet. Der Bauer zum Beispiel, der sein Land zu guten und garantierten Konditionen ohne Investitionskosten an uns verpachtet hatte, kann nun auf maximal erholter Fläche weiterwirtschaften.“
MMR Solar ist auch der Tierschutz wichtig. Zäune werden zum Beispiel so gestellt, dass eine Passage von Kleintieren möglich ist. Hecken bieten Brutplätze und zwischen den Solarmodulen wird ein Abstand von drei bis vier Metern eingehalten.
Grünen Strom erzeugen und selbst nutzen: Auch für Städte und Gemeinden wird die Zusammenarbeit mit MMR Solar durch entsprechende Eigenständigkeit und Fördergelder immer interessanter. Die optionale Netzeinspeisung ermöglicht die Erwirtschaftung zusätzlicher Einnahmen. Das Solar-Engagement optimiert in Zeiten des zu begegnenden Klimawandels den sogenannten grünen Fußabdruck. „Der Gesetzgeber hat den Kommunen das Thema CO2-Neutralität sogar klar als Ziel formuliert. Entsprechende Klimaschutzstrategien und Wärmeplanungen sind zu konzipieren, in die unsere Zusammenarbeit perfekt integriert werden kann“, so Lehmberg. „Auf Wunsch organisieren wir auch Bürgerversammlungen und beantworten hier die Fragen der Anwohnerinnen und Anwohner. Dies ist ebenso im Zusammenhang mit finanzierenden Bürgerbeteiligungen der Fall. Zu Gemeinderatssitzungen und Klimaausschüssen kommen wir außerdem gerne, um zu informieren.“
MMR Solar scheint fest etabliert zu sein. Das Unternehmen fördert auch den regionalen Jugendfußball, hier wird es ebenfalls die von der Gazette geplante Inklusionsmannschaft unterstützen. Hat Robin Lehmberg im Kerngeschäft eine ergänzende Vision? „Wir brauchen auch in den kommenden Jahren große PV-Anlagen, das ist unsere Ambition. Die Netzstabilität muss dabei durch entsprechenden Ausbau gewährleistet sein. Die Beteiligung an lokalen Großbatteriespeichern ist für uns ebenfalls interessant. Hier kann man auch im Sinne der Elektromobilität noch viel bewegen…“